Erst- und Letztflüge

Bei mir stauen sich momentan ein bisschen die fertigen Projekte. Immer wieder warte ich auf Idealbedingungen, um meine Flugis erstzufliegen.

hinten die L-39, vorne die P-80

Erster in der Reihe war die P80C Shooting Star, eines von 2 existierenden Exemplaren. Nicht nur die Flugfähigkeit, sondern auch die exzellenten Flugeigenschaften wurden bereits mit Mailmans Exemplar bewiesen, so dass ich meine beruhigt starten konnte. Sie flog, wie wenn sie noch nie etwas anderes gemacht hätte, hängt präzise an den Rudern und lässt sich gut landen. Der Sound ist Hammer!

Weiter gings mit der L-39 von Black Horse, die schon länger in der Stube stand und erst noch zur Gewichtsoptimierung entstaubt werden musste. Auch sie flog auf Anhieb gut, erstaunlich kraftvoll für so ein grosses Möbel mit nur einem 90er Fön. Apropos Fön, der klingt einfach nur geil… Bei Flug 2 habe ich mir durch eine Unachtsamkeit das Bugfahrwerk weggeknickt, das wäre für sich kein Problem gewesen, aber die planmässige Anlenkung des Bugrads verzeiht so ein Fehler nicht.

Dritte im Bund war die ASW-27 von Rosenthal in 5m. Noch nie war ich mit so einem grossen und schweren Segler in der Luft, deshalb suchte ich mir erfahrenen Beistand für Schlepp und Landeeinteilung. Alles funktionierte fast perfekt, nur die Bäume im Anflug sind langsam verdammt nahe. Die einzige Unsicherheit vor dem Erstflug war die Position des Schwerpunktes, den ich mir errechnen musste. Es gibt verschiedene Kombinationen von Leitwerk und Flügel für dieses Modell, und die Angaben darüber sind karg. Beim Erstflug stellte ich dann eine Hecklastigkeit fest, die sich darin manifestierte, dass bei gesetzten Wölbklappen die ASW sehr schwammig zu fliegen wurde. Mit ein bisschen mehr Blei in der Schnauze gelangen die 3 weiteren Flüge des Tages besser, aber etwas Optimierungspotential ist noch da.

Meine Canadair, die beim Erstflug ins Wasser fiel und dabei zu Bruch ging, lag nach der Reparatur noch eine Weile herum, es folgten noch ein paar Wasserungen ohne Flug, ein paar Abdichtungsmassnahmen, bis ich sie wieder mal an den See mitnahm. Da ich ihren Flugeigenschaften nicht traue, wollte ich die Flugversuche über einem Schiff, SUP- und Schwimmerfreien See machen. Da im Sommer die Seen immer stark frequentiert sind, musste das Fliegen mit der Canadair auf den September warten. Mit einem um 15mm nach vorne verschobenen Schwerpunkt (rcgroups.com sei Dank) konnte ich weitere Taxi und Beschleunigungsversuche machen. Die Canadair ist da anders als meine 2 anderen Wasserflieger, die einfach in die Luft springen, man muss sie sanft auf Stufe beschleunigen und dabei darauf achten, dass der Bug nicht zu spritzen beginnt. Denn die Fontänen zielen direkt in die Propeller, bremsen den ab, und das wars mit dem Start. Ich habs tatsächlich geschafft, das Ding in die Luft zu bringen, habe aus Schiss vor einem Strömungsabriss (Die Canadair fällt dabei ohne Warnung wie ein Klavier vom Himmel) geschätzt die halbe Fläche des Zugersees für weite Kurven genutzt, musste dabei noch wild am Höhenruder trimmen für alle Klappenstellungen. Wie auf rohen Eiern habe ich dann einen langen Anflug gemacht, ja nicht zu langsam, aber am Ende rutschte die CL-414 sanft übers Wasser und kam zum Stillstand. Mit einer Mischfunktion von Seite auf die einzelnen Motoren (d.h. Seitenruder Links betätigt rechten Motor und Umgekehrt) kann die CL-415 auf dem Wasser tiptop manöveriert werden. Normalerweise bin ich bei Erstflügen recht entspannt, aber als die Canadair abhob, tat mein Puls dasselbe.

Fast vergessen, die Mirage Style II
Da sie ja einfach ein GFK-beflügelter Nachfolger der ersten Variante ist, gabs hier keine Besonderheiten. Sie ist etwas schwerer, aber natürlich auch aerodynamisch sauberer gebaut, somit fliegt sie ganz wie die alte… Nein, nicht ganz. Die alte schob in den Kurven unschön, die neue kurvt eleganter, was vermutlich der profilierten Seitenflosse zu verdanken ist. Und immer noch sieht sie wesentlich schneller aus, als sie mit dem 3s Antrieb fliegt…

vermutlich das letzte Bild des Wanderers (der weisse)

Leider ging mein Lieblingssegler, der Wanderer, bei einer Kollision auf dem Hahnenmoos, zu Bruch und schlug wegen einer abgeschlagenen Flächenseite unsanft in den Boden ein. Zur Bergung bedarfte es einer Schaufel. So wie es aussieht, sind die Flächensteckung und der Rumpf ireparabel beschädigt worden. Für eine Eigenkonstruktion flog er erstaunlich gut und allroundig. Deswegen durfte er auch öfters in die Ferien mit und flog an vielen Hängen, von Schottland bis Italien.