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::Bauermann PB51 aka Seagull, Nameless, Noname::

Bauweise
GFK Rumpf, vollbeplankte Holzfläche

Spannweite
280cm

Motorisierung
Hangwinde und Thermik

Status
Restauration abgeschlossen, flugbereit

Diesen Segler habe ich von einem Kollegen übernommen, der für sein Hobby keine Zeit mehr fand. Ohne Anhaltspunkt, was für ein Modell es ist. Darum habe ich ihn abwechselnd Nameless oder Noname genannt. Mittlerweile habe ich ihn auf Seagull getauft. In einem Forum geb es zwischenzeitlich einen Thread über alte Modelle, in dem ich ein Foto meines namenlosen Vogels publizierte. Jemand erkannte das Modell und meinte, es wäre ein PB51 der Firma Bauermann.

Nachdem ich es wieder flugtauglich gemacht habe, stellte sich heraus, das es ein toller Thermiksegler war, mit schönem Flugbild und gemächlicher Gangart. Fortan schleppte ich es immer mit in die Berge.

Doch halt: Das arme Modellchen wurde zwischendurch mal verbohrt, um einen Verbrenneraufsatz zu montieren. Damit flog er aber nicht mehr befriedigend.

Das Modell war aber alt und verfügte über einen GFK Rumpf der ersten Generation: Nicht Gewebe, sondern Glasfilz wurde verharzt, und das Vorgelat splitterte in grossen Stücken ab, und es kam eine rote Harzschickt zum Vorschein.

An einem verhängnisvollen Sonntag waren die Konditionen am Hang so gut, dass das Modell in der Thermik immer weiter empor steigte. Auf schnell getrimmt, nahe der Sichtgrenze, wollte ich weg vom Schlauch. Es folgte eine Fehlinterpretation des Flugbildes, und statt die Kurve auszuleiten, steuerte ich in die falsche Richtung, zog noch ein bisschen Höhe... Das war zu viel für die Flächen, sie barten und das Modell sank mehrteilig aus der Thermik. Der Rumpf konnte nur mit Mühe aus dem Boden gezogen werden, aber er überlebte mit nur einem kleinen Riss bei der Haubenanformung.

Die Flächen jedoch waren komplett am allerwertsten. Wegen seinem FLugbild wollte ich den Flieger jedoch wieder neu aufbauen. Also wurde erst der Rumpf abgeschliffen, gespachtelt und neu lackiert. Die Flächen werden neu aufgebaut, und um das Unglück nicht zu wiederholen, kommen Bremsklappen rein.

Erst wurde das Profil eruiert. Nach einiger Zeit habe ich dann herausgefunden, dass es ein 'Aquila' ist. Also eigentlich ein ziemlich mieses Profil. Ich werde dem neuen Flügel ein Clark Y verpassen, das ist sicher eine kleine Verbesserung, und das Flugverhalten wird ähnlich bleiben.

Der gesamte Flügel benötigt für die Beplankung 16 Balsabrettchen mit 1,5mm Dicke! Der Versuch, 16 gleichmässige Brettchen zu bekommen, zog sich über Monate hin und es wurden zahlreiche Fachgeschäfte besucht. Leider ist das Holzangebot in vielen Shops sehr dürftig und beschränkt sich auf 5 Brettchen pro Dicke. Davon sind mindestens 3 viel zu schwer oder verbogen.

Um den Aufbau des alten Flügels zu erforschen, musste die Fläche erst aufgebrochen werden. Es kam eine Beschriftung zum Vorschein, dass der Flieger 1973 gebaut wurde. Also ein echter Oldtimer!

Mittlerweile ist eine Ersatzfläche fertiggeworden, diesmal mit Bremsklappen. Wir haben ja aus den Fehlern gelernt.