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Mirage Style II

21. Februar 2020

 

Ich hatte vor vielen Jahren mal, die ersten Bilder gehen auf 2007 zurück, inspiriert von einem Bild im damaligen Elektroflug-Magazin abgebildeten Pusher-Delta (gebaut von Ludwig Retzbach) ein solches Ding aufgebaut. Einfacher Kastenrumpf, die Flügel aus Baustyropor geschnitten und mit Packpapier und Weissleim/Kleister beschichtet*. Kollege Mailmans Kommentar beim ersten Anblick war: «oh, Mirage style!». Sokam die Mirage Style zu ihrem Namen.

Motorisiert mit einem Hacker A30-XL an 3s4000mAh (meinen allerersten Lipos!) flog das Ding eigentlich ganz gut und oft. Ich hab das Delta ein paar mal reparieren müssen, ebenso musste ich die Seitenflosse mehrmals vergrössern (das Ding schiebt gerne). Ich habe einen Klappropeller verkehrtherum eingebaut, damit bei der Landung die bodennahe Latte nicht abbricht. Damit können die Propeller aber auch beide auf die gleiche Seite klappen. Das wurde mir erst klar, als ich in genau dem Zustand mal kurz Gas gegeben habe, ohne zu schauen. Die Unwucht war so stark, dass es mir das Modell auf der Stelle zerfetzt hat.

Somit hatte ich nun eine Handvoll Komponenten, aber kein Delta mehr dazu. Da ich Freude hatte an dem Delta, beschloss ich, nochmals eines zu bauen. Als Lückenfüller in der Werkstatt, weshalb es auch nicht so schnell vorwärts ging.

Die Rumpfteile wurden gefräst, ebenso die Schneidrippen für die Flügel. Somit war der Rumpf schnell aufgebaut und geglast, während ich noch nicht sicher war, wie ich die Flügel beschichte. Das Eppler 184 Profil habe ich durch ein EMX-07 ersetzt, das ein bisschen besser sein soll bei kleinen Re-Zahlen am Aussenflügel (was ich eh nicht merke…).

li) Rumpf beim glasen re)Flächensteckung, diesmal sind die Flächen abnehmbar und ein Kohlerohr steckt in 2 Aluminiumröhrchen. Vorne und hinten hält ein M4 Schräubchen den Flügel am Rumpf.

Durch die P-80 Flächen wieder voll motiviert mit Sandwichflächenbau im Vakuumsack, habe ich die Deltaflächen gleich auch nach dieser Methode gebaut. Vollflächig 50g und 105g Glasgewebe mit lokalen Kohleverstärkungen (160g). Das ergibt einen festen Flügel, allerdings auch eher schwer. Da es das erste mal war, dass ich einen Baustyrokern beglaste, musste ich erkennen, dass sich das grobe Zeugs doch gut abzeichnet auf der Oberfläche. Fürs Austrennen der mit Abreissgewebe scharnierten Ruder habe ich mir einen Fein Multimaster zugelegt. Damit geht das ratzfatz und sehr präzise. Die Seitenflosse, vorher eine Balsaplatte, ist nun auch ein profiliertes Sandwichbauteil aus dem Sack.

Der Flügel im Sack, danach ohne Mylars auf der Waage

Ausrichten der Flügel am Rump, Lackieren

Ich wollte den Flügel wieder im selben Gelb wie bei der alten Version. Dankenswerterweise hatte mein Modellflughändler um die Ecke einen perfekten Spraydosen-Lack im Angebot.

Bei Version 1 hatte ich immer etwas Respekt vorm Handstart. Deshalb habe ich unter dem Flügel eine Balsafinne angebracht, an der der Flieger beim Start gehalten werden kann. Ein sanfter Schubs in die Luft reicht, der Motor schiebt genug für den Rest. Auch war bisher die Hand immer aus dem weg, bevor der Häcksler am Heck zuschlagen konnte. Um den Motor zu schützen, sind am Heck unten noch zwei Finnen angebracht, auf der das Modell mit hohem Anstellwinkel aufsetzt. Ansonsten wäre der Motor die tiefste Stelle.

Der Zugang zum Akku ist auf der Unterseite ganz weit vorne. Somit waren auch Massnahmen nötig, um den Regler vor den elektrischen Einflüssen der langen Kabel zu schützen. Zum Motor hin sind die Kabel gezopft, auf der Akkuseite dienen ein paar Low-ESR Kondensatoren zum Abfedern von Spannungsspitzen.

fertig zum Erstflug!

*)was eine grausame Fehlentscheidung war, denn Packpapier verzieht sich mit Feuchtigkeit so dermassen, dass der Flügel sich beinahe aufgerollt hätte beim trocknen. Mit den Negativen und viel Gewicht darauf konnte ich die Flügel in Form pressen, aber die Feuchtigkeit konte nicht weg, so dass die Chose zu schimmeln begann. Irgendwie gings dann am Schluss, aber jede andere Weise, einen Flügel zu bauen, ist besser…